Schmiede

Ich habe mein Handwerk als Goldschmiedin von der Pike auf gelernt und nach meiner Meisterprüfung 1984 meine erste Werkstatt eröffnet. Meine ersten Goldschmiedegeschäfte nach der Wende befanden sich in Riesa und Oschatz. Seit 2004 bin ich als Goldschmiedemeisterin in Meißen.

Ein turbulentes Leben mit viel auf und ab hat meine Neugierde und Kreativität nie beeinträchtigt. Ich bin der Überzeugung, dass es keine Zufälle gibt, dass alles einen Sinn hat und dass es immer weiter geht.

In Meißen sind wir nach über zehn Jahren gemeinsamer Arbeit drei eingespielte Teammitarbeiterinnen: Meisterin, Gesellin und erfahrene Fachverkäuferin.

Unsere Leidenschaft, aus fast allem etwas zu schaffen, schlägt sich in einem ungewöhnlich breiten Angebot nieder. Ganz besonders gern setzen wir als Team ungewöhnliche und interessante Aufträge in unserer Goldschmiede um. Wenn wir die (gern auch verrückten) Wünsche unserer Kunden erfüllen können, sind wir ganz in unserem Element.

Goldschmiedemeisterin Kerstin Stenzel

Gesellin Ivonne Richling

Fachverkäuferin Ines Haufe

Geschichten aus der Goldschmiede

Schmuck ist Emotion.

Schmuck ist persönlich erlebte Geschichte.

Meilensteine des Lebens werden durch Schmuckstücke noch einmal in Erinnerung gerufen. Oft sind diese Meilensteine schöne Augenblicke, wie z.B. eine Hochzeit oder ein Schulabschluss.

Doch manchmal sind sie auch traurig, skurril oder amüsant. Im Laufe der Jahr-zehnte haben wir in unserer Goldschmiede mit unseren Kunden gelacht und geweint. Einige dieser bewegenden Augenblicke werden wir nie vergessen …

P.S. Die Bilder zu den Geschichten sind NICHT die Schmuckstücke / Personen, um die es sich handelte. Denn Diskretion wird bei uns groß geschrieben.

Der Oldtimer-Anhänger

Ein Kunde schleppte einen stark mitgenommenen Oldtimer-Kotflügel in unsere Goldschmiede in der Meißner Altstadt. Wir waren etwas erstaunt, denn eigentlich kann man uns schwerlich mit einer Autowerkstatt verwechseln. Doch dann trug er seine Bitte vor: Seine Frau hatte einen Unfall mit seinem heißgeliebten Oldtimer gebaut. Das Auto war hin, die Frau gesund. »Ich möchte, dass Sie mir aus dem Kotflügel ein Stück herausschneiden und einen Anhänger daraus fertigen. Sonst glaubt sie mir nicht, dass ich einfach nur froh bin, dass ihr nichts geschehen ist.«

Eheringe für zwei Bräutigame

Ein zauberhaftes Paar suchte sich bei uns ihre Eheringe aus. Ihre Wahl war sowohl ungewöhnlich als auch stilvoll … und sie gingen voller Zärtlichkeit miteinander um.

Hinterher erhielten wir eine Dankeskarte, auf der sich das Paar mit ganz herzlichen, selbst gedichteten Worten bedankte, dass wir sie so freundlich und offen beraten haben – denn sie hatten es auch anders erlebt. Die Karte hat uns erfreut – und erschrocken. Ist es denn keine Selbstverständlichkeit, gleichgeschlechtliche Paare genauso zu beraten wie alle anderen auch?

Der Streit-Anhänger

Eine Kundin brachte uns einen zerbrochenen Teller der Meißner Porzellanmanufaktur und bat uns, aus einer der Scherben  einen Anhänger zu fertigen. »Diesen Teller habe ich meinem Mann hinterhergeworfen, und dabei ging auch noch der Couchtisch aus Glas kaputt!«

Wir schluckten einmal trocken und fertigten den Anhänger an, den die Kundin hochzufrieden ihrer Tochter mit den Worten übergab: »Den Teller habe ich Papa hinterhergeworfen, und aus den Scherben habe ich dir diesen Anhänger gefertigt.«

Ein emotionaler Augenblick, festhalten in einem Anhänger. Vielleicht ein Mahnmal?

 

Der Liebesbrief-Textring

Ein älterer Herr kam mit einer zauberhaften Idee zu uns: Vor 70 Jahren hatte er seine Frau in Meißen kennengelernt, und zu diesem ganz besonderen Tag wollte er ihr einen Ring schenken: einen ganz persönlichen Ring, einzigartig und ungewöhnlich.

So fertigten wir für ihn einen Textring an, auf dem in ganz kleiner Schrift ein Zitat aus seinem ersten Liebesbrief stand … und den Liebesbrief in voller Länge laminierte er zusätzlich und überreichte ihn seiner Frau gemeinsam mit dem Ring. Augenblicke wie diese sind auch für uns Sternstunden.

Unser Team